Mary Poppins
oder: Geld ist nicht alles

Mit zwei Songs aus dem Walt-Disney-Film „Mary Poppins“ bringt der Kinder- und Jugendchor Horrem-Sindorf unbeschwerte, verspielte Töne zu Gehör.
Gelegentlich hört man von verständnisvollen Großeltern, die sich augenzwinkernd mit ihren Enkeln verbünden: „Es sind eben arme Kinder, wo die Eltern zu sagen haben.“ – Dennoch: Jeder weiß, dass die Machtverhältnisse zwischen Eltern und Kindern nicht immer so eindeutig geregelt sind, wie es scheint. Mr. und Mrs. Banks, beide stark eingespannt (er als Banker, sie als Suffragette, also als feministische Aktivistin) die Mittel, die Erziehung ihrer Kinder Jane und Michael an ein Kindermädchen zu delegieren. Leider muss gerade wieder ein neues Kindermädchen gefunden werden, nachdem die Vorgängerin frustriert aufgegeben hatte. Auf märchenhafte Weise schwebt Mary Poppins,die Wunsch-Nanny der Kinder, an. Sie ist eine fröhliche, zugleich selbstbewusste Dame, die schon im Vorstellungsgespräch mit Mr. Banks das Heft in die Hand nimmt.
Mary Poppins hat ihre ganz eigenen pädagogischen Ideen. Sie leitet die Kinder an, die Arbeit zu genießen, dem Kontakt mit Menschen der Unterschicht nicht aus dem Weg zu gehen und Bedürftigen zu helfen. Das kostet Vater Banks zwar zwischenzeitlich einmal seinen Job bei der Bank, aber glücklicherweise nur für einen Tag und dann noch mit anschließender Beförderung.

Die Musik der Brüder Sherman erhielt zwei Oscars, für die beste Filmmusik und den besten Song, „Chim-chim-cheree“ über den Schornsteinfeger, der den Menschen, wie es heißt, das Glück bringt. Es gibt übrigens mehrere Jazzversionen des Songs, u.a. von John Coltrane, Louis Armstrong und Duke Ellington, der ein ganzes Mary-Poppins-Album einspielte: „Duke Ellington Plays Mary Poppins.“

„Supercalifragilisticexpialidocious“ oder zu deutsch „supercalifragilisticexpialigetisch“ ist eine Art modernes, synthetisches Zauberwort. Es hört sich fast an, als sei es aus Plastik, und in den sechziger Jahren hat Kunststoff einen guten Ruf! Man kann es dann verwenden, wenn einem die Worte fehlen („something to say when you don’t know what to say“). Und tatsächlich lernen schließlich nicht nur die Kinder, das Wort zu schätzen. Auch ihr hartherziger Banker-Vater probiert es aus und gibt Mary Poppins recht: „Es ist außergewöhnlich. Es muntert wirklich auf!“

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