Sphären-Klänge, Walzer Op. 235

Josef Strauss (1827 – 1870) war vielseitig interessiert und gebildet. Der Ingenieur, Erfinder, Komponist und Dirigent ist uns heute vor allem noch bekannt als Sohn des Komponisten Johann Strauss (Vater) und als jüngerer Bruder des berühmten „Walzerkönigs“ Johann Strauss (Sohn).
Der Titel seines Sphären-Klänge-Walzers spielt an auf die Vorstellung des antiken griechischen Philosophen und Naturwissenschaftlers Pythagoras von der Sphärenmusik: dass nämlich bei der Bewegung der Himmelskörper eine eigene – für Menschen unhörbare – Musik entsteht.

Der Walzer macht bekanntlich die Füße und Herzen leicht und so geraten Tänzerinnen und Tänzer in einen ganz besonderen Schwebezustand, möglicherweise noch verstärkt durch das eine oder andere Glas Champagner, alle Schwere fällt von ihnen ab, sie sind, modern gesprochen, „high“. Auch wenn die Sphären-Musik naturwissenschaftlich nicht zu beweisen ist: Wer nach dieser Musik tanzt, wird zumindest für einige Minuten die Harmonie des ganzen Universums fühlen.

Uraufgeführt wurde der Sphärenklänge- Walzer beim Medizinerball im Fasching des Jahres 1868, genau am 21. Januar in den Sofien-Sälen, zusammen mit anderen Walzern, die Josef Strauss eigens für dieses Ereignis komponiert hatte. Und nachdem die tanzwütigen Wiener Mediziner zur gesamten Folge der fünf Walzermelodien fleißig getanzt hatten, die den Sphärenklänge- Walzer ausmachen erklingen, waren sie wohl auch ein wenig außer Atem.

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