Sicilienne
Auch Gabriel Faure (1845-1924) kannte Paul Verlaine persönlich und schrieb ein Lied über „Clair de Lune". Da er häufig die Pariser Salons aufsuchte und dafür auch kleine Klavierstücke komponie rte, hatte er schnell den Ruf des ,,Salonkomponisten" weg. Zu Unrecht, denn seine Violinsonate, das Requiem et die Schauspielmusik „Pelleas und Melisande" sind ernsthafte Meisterwerke. In seiner Kammermusik erreicht er besonders delikate Klangwirkungen. Er bestand darauf, dass alles getreu dem Notentext und in strengem Tempo gespielt werden müsse.
Faure hatte Klavierunterricht bei Camille Saint-Saens, befreundete sich mit ihm und wurde später sein Stellvertreter als Organist an der Kirche „La Madeleine" in Paris. Beide waren auch 1871 an der Gründung der „Societe Nationale de Musique" beteiligt. 1896 wurde Faure Professor am Konservatorium, seit 1905 war er dort Direktor.
Die Musik zu Maurice Maeterlincks Bühnenstück Pelleas und Melisande schrieb er 1898 für eine englischsprachige Aufführung in London. Später schuf er daraus die Orchestersuite op. 80. Wir spielen die Sicilienne, einen seiner unvergänglichen Ohrwürmer.