Ottorino Respighi

Ottorino Respighi, geb. 1879 in Bologna, gest. 1936 in Rom, erhielt ersten Violinunterricht bei seinem Vater und studierte dieses Instrument am „Liceo Musicale“ seiner Heimatstadt bei Federico Sarti. 1900-1901 und 1902-1903 verbrachte er die italienische Opernsaison in St. Petersburg und Moskau als Solobratscher des Orchesters. Dort lernte er Nikolaj Rimskij-Korssakow kennen, dessen phänomenale Orchestrierungskunst ihn sehr beeindruckte.
Anschließend spielte er als Geiger und Bratscher in Quartetten. 1908 begleitete er als Pianist in einer Gesangsschule in Berlin, wo er auch mit Max Bruch in Kontakt kam. So lernte er verschiedene Musiksparten gründlich von innen kennen.

Vor allem aber hatte er erste Erfolge als Komponist, denn Arthur Nikisch führte mehrere seiner Bearbeitungen von alten Meistern auf, deren Musik man gerade für die Konzertpraxis wiederentdeckte. Respighi hatte sehr viel Freude daran, ihnen ein neues zeitgemäßes Orchestergewand anzupassen. Dabei brachte er wie ein impressionistischer „Pointillist“ die Partitur mit feinem Pinsel zum Leuchten. Er liebte die „alte Musik“, verwendete gern Melodiefloskeln der Gregorianik und die harmonische Atmosphäre der alten Kirchentonarten. „Historisch-informierte“ Musikpraxis kannte man damals allerdings nicht. Man ging genauso unbekümmert vor wie schon die Musiker des 16. und 17. Jahrhunderts, die es als Ehre betrachteten, von Kollegen „beklaut“ und zu eigenen Zwecken umgeformt zu werden.

Respighi ließ sich gern von Bildern anregen, seien es Genreszenen wie die „Römischen Brunnen“, die „Pinien von Rom“ und die „Römischen Feste“ oder „3 Gemälde von Botticelli“ und „Kirchenfenster“. Ab 1913 war Respighi zuerst Kompositionslehrer und von 1924-1926 Direktor der Accademia di Santa Cecilia in Rom. Danach war er freischaffender Komponist und begleitete seine Frau, eine Sängerin, die auch komponierte, auf Konzertreisen.

Die „Antiche Danze ed Arie“ beruhen auf alten Lautentänzen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die 2. Suite von 1923 enthält in reicher Instrumentation mit zahlreichen Orchestereffekten:

  1. Balletto con gagliarda, saltarello e canario
  2. Danza Rustica von Giovanni Batista Besardo 1617
  3. Campanae Parisienses (Pariser Glocken) von Marin Mersenne 17. Jhdt.
  4. Bergamasca von Bernardo Gianoncelli, genannt Bernardello, 1650
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