Sarikiz

Karl Jenkins , geb. 1944, ist der Sohn eines Lehrers, Organisten und Chorleiters aus Wales, studierte Musik in Cardiff und spielte dort Oboe im National Youth Orchestra of Wales. Während des Aufbaustudiums am Royal College of Music in London interessierte er sich für Jazz und Jazzrock. In Ian Carrs Band „Nucleus“ spielte er Saxophone und Oboe und wurde bald auch zum wichtigen Komponisten der Band. Seine Spezialität waren ostinate Bass-Riffs und balladenhafte Themen. Die Band gewann mehrere Preise, u.a. beim Montreux Jazz Festival 1970. 1972 war er Mitbegründer der Band „Soft machine“, mit der er auch Minimal Music - Experimente machte. 1984 gründete er sein eigenes Studio mit Mike Ratledge, dem ehemaligen Kollegen von Soft Machine. Sie widmeten sich erfolgreich vor allem der Musik für Werbespots und bekamen zahlreiche Preise dafür. So entstand 1996 „Palladio“, ein Stück für Streichorchester nach barockem Vorbild, als Werbung für Diamanten.

Auch sein eigentlicher Durchbruch, das Crossoverprojekt „Adiemus“, das Pop, geistliche Chormusik und ethnische Musik miteinander verbindet, war Werbung für eine Fluglinie. Jenkins erfand dafür eigens eine bedeutungslose Kunstsprache. Sie sollte nicht mit Inhalten von der Stimmung ablenken: Wörter als instrumentaler Sound. Wir freuen uns besonders, hierzu den Chor „Recovered Dimension“ des Bedburger Jugendzentrums CAPO und dessen Leiter Christoph Eisenbarth gewonnen zu haben.Chor und Orchester setzen damit die bei der „CAPO Night of Rock“ begonnene erfolgreiche Zusammenarbeit fort. Zu Chor, Streichern, einer Blockflöte und Schlagzeug kommen noch einige Schlaginstrumente dazu, die von unseren Bläsern gespielt werden. 2000 schrieb Jenkins für Südafrika „The Armed Man“ A Mass for peace. Danach folgten weitere geistliche Kompositionen: Requiem 2005, Te Deum und Stabat Mater 2008, Gloria 2010 und Motetten 2014. 2010 wurde er geadelt.

Das Violinkonzert „Sarikiz“ schrieb Jenkins 2008 auf Bestellung von Sapar Iskakov, zur Erinnerung an dessen Vorfahren Tlep Aspantaiuly, einen berühmten kasachischen Kobyz-Spieler. Kobyz ist ein türkisch-mongolisches Streichinstrument mit ursprünglich 2 Pferdehaarsaiten über einem mit Ziegenfell bespannten Resonanzkörper. Seit den 1930er Jahren gab es in der Sowjetunion aber auch eine modernisierte Form mit 4 Metallsaiten, ähnlich der Geige. Jenkins lehnt sich in Sarikiz an kasachische Volksmelodien an, nutzt bei der Geige und auch im Streichorchester interessante Klangeffekte und Spieltechniken. Die Bass-Riffs machen die Streicher, der typische Balladenton findet sich in der Romanze. Die Kobyz war ein heiliges Instrument der Schamanen. Die magische Kraft von Lisa Schumanns Geige können Sie spätestens im furiosen letzten Satz erleben.

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