Ouvertüre zur "Ode auf St. Caecilia"
2 Arien aus der Oper "Alcina"
Georg Friedrich Händel, 1685 als Sohn eines Arztes in Halle geboren, erhielt dort beim Marktkirchenorganisten Zachow eine hervorragende Ausbildung. Mit 18 ging er an die führende bürgerliche Oper in Deutschland am Gänsemarkt in Hamburg. Er begann als zweiter Geiger, stieg schnell zum Cembalisten auf und durfte seine ersten beiden Opern für das Haus schreiben.
Mit 20 reiste er nach Italien, lernte in Florenz den neuesten Opernstil und in Rom die Kirchenmusik und die Meisterschaft der Kastratensänger kennen. Aus dem genialen Improvisator wurde so ein Meister der Form, der Stimmbehandlung und der Instrumentation.
1710 bekam er bei sehr gutem Gehalt eine Anstellung in Hannover beim späteren König George I von England. Mit ihm kam er nach London und wurde dort zum führenden Komponisten Englands.
Die Ouvertüre zur Cäcilienode schrieb er für den traditionellen feierlichen Gottesdienst am Cäcilienfest für den englischen Hof. Heute erklingt sie in der reich instrumentierten und farbenreichen Fassung von W. A. Mozart.
Als Händel 1735 seine Erfolgsoper „Alcina" zuerst aufführte, war gerade ein großer Opernkrieg zwischen zwei konkurrierenden Unternehmen im Gange. Auf der einen Seite stand Nicola Porpora mit dem Kastratenstar Farinelli, auf der andern in der neu renovierten Covent-Garden Oper Händel mit dem Kastraten Carestini und der Primadonna Strada. In beiden Opernhäusern wurde Italienisch gesungen.
Händel zog im wahrsten Sinne des Wortes alle Register, denn in der Pause zeigte er auf der neuen Orgel mit spektakulären Klangeffekten seine große Improvisationskunst. Außerdem gab es eine französische Baletttruppe, und natürlich war man neugierig auf die neuesten Opernschlager und die gefeierte Kunst der Sängerstars.
Der Ritter Ruggiero ist in die Fänge der Zauberin Alcina geraten, die ihre Opfer gern in Flüsse, Tiere oder Felsen verwandelt. Sie verschleppt ihn auf ihre Liebesinsel. Ruggiero vergisst seine Geliebte Bradamante. Die ist aber zu seinem Glück treuer als er und befreit ihn mit einem Zauberring von der Täuschung.
In der Arie „Mi lusinga" traut er der neuen Erkenntnis noch nicht. Er ist völlig verwirrt, verloren zwischen Illusion und Wirklichkeit.
In „Sta nell'ircana" versucht er, mit seinem Gesang einen blutrünstigen (verzauberten) Tiger in einer Felsenhöhle zu besänftigen und ihn an die Liebe zu seinem Sohn zu erinnern.
Händels Melodien waren wirkliche Hits, die überall nachgespielt und gesungen und auch hemmungslos parodiert wurden. Händel nahm das mit Humor. Als ihm ein Freund erzählte, was für eine erbärmliche Musik er im „Vauxhall-Garden" gehört habe, konterte er: „You are right, Sir, it is very poor stuff; I thought so myself, when I wrote it. "
Auch das Sprechtheater war früher ohne Musik einfach nicht denkbar. Dass zwei so hochkarätige Künstler wie Goethe und Beethoven zusammentrafen, war aber nicht alltäglich.