pr 20180425 wp 450 320Werbepost - 25.04.2018

Klassik traf Musical

"Jedes Stück braucht die gleiche Hingabe"

Klassik traf Musical, Sinfonieorchester traf Jugendchor: Was als Element der Reihe "Klassikkontraste" geplant war, erwies sich als harmonisches Zusammenspiel, der Unterschied zwischen klassischer Musik und modernen Musicalstücken nicht immer als groß. Das Sinfonieorchester Bergheim und der Chor "Recovered Dimension" des Jugendzentrums "Capo" haben mit dem Konzert "Klassik trifft Musical" gleichzeitig das 50-jährige Bestehen des Orchesters gefeiert.

Mit der Symphonie Nr. 8 in G-Dur des tschechischen Komponisten Antonín Dvorák leitete das Sinfonieorchester das Konzert ein. "Die 9. ist relativ bekannt, vor drei Jahren haben wir sie bereits gespielt. Die 8. ist aber mindestens genauso schön", sagt Stephan Schmitz, Vorsitzender des Sinfonieorchesters. Eindrucksvoll vertonten die 55 Musiker des Orchesters die vier Sätze von Dvoráks Werk.

Nach der Pause widmete sich das Orchester gemeinsam mit dem Chor "Recovered Dimension" dem Musical. Angefangen bei ausgewählten Stücken aus "My Fair Lady" zeigten sich die Werke aber nicht weniger anspruchsvoll. Ab dem Lied "Wishing You Were Somehow Here Again" ergänzte Mezzosopranistin Inga Schäfer als Solistin die Musiker und den Chor. Schäfer spielte selbst eine Zeit lang Bratsche im Sinfonieorchester Bergheim. Anne Sass, neue Leiterin des Jugendzentrums Capo, bewies ebenfalls ihr Talent als Solistin. Sie interpretierte das Solo in "I Dreamed A Dream" aus dem Musical "Les Miserables". Im Wechsel sangen Sass und Schäfer die Soli in dem Lied "Marry The Man Today" aus "Guys And Dolls".

Zum ersten Mal begleitete Andreas Hilner als Dirigent das Sinfonieorchester bei einem größeren Projekt. Erst im Mai 2017 hatte der Quadrath-Ichendorfer die Aufgabe von seinem Vorgänger Franz-Josef Stürmer übernommen. Hilner outete sich vor dem Konzert selbst als Musicalfan. "Musicals werden total unterschätzt. Es gibt viele Stücke, die mit hochklassigen Opern mithalten können", erklärt der studierte Klarinettist. Manchmal entdecke er noch nach dem 100. Spielen eines Stücks neue Facetten, die er vorher so nicht bemerkt habe. Als Beispiel nennt er etwa den "Wizard of Oz". Hilner beschrieb das Stück als komplex, weil es so viele Nuancen habe und Gesang sowie Instrumente mühsam koordiniert werden müssen.

Erschwerend kam dieses Mal hinzu, dass der Dirigent in den "Wizard Of Oz" Melodien aus anderen Werken, zum Beispiel aus James Bond oder Pipi Langstrumpf, einflechtete. Dennoch habe er bei "Klassik trifft Musical" eigentlich keinen Favoriten gehabt. "Jedes Stück braucht die gleiche Hingabe", sagte Hilner.

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