Rhein-Erft-Rundschau - 12.12.2016
Ohrwürmer und feierliche Weisen
Sinfonieorchester und Sänger brillierten bei der dritte Ausgabe des Winterwunderlands
Es war ein einzigartiges Zusammenspiel, das die Zuhörer am Samtagsabend im voll besetzten großen Saal des Medio Rhein-Erft erlebten. Dazu gehörten ein fein abgestimmtes Sinfonieorchester der Stadt unter der Leitung von Franz-Josef Stürmer, eine dynamische Band, ausdrucksstarke Sänger und ein gut aufgelegter Arrangeur am offenen Flügel, Martin Doepke.
Einen satten Klangteppich mit ausgefeilten Arrangements breitete das 70-köpfige Ensemble über die dritte Ausgabe des „Winterwunderlandes“ aus. Das Publikum war sichtlich angetan von der illustren Mischung weihnachtlicher Ohrwürmer aus Pop- und Rockmusik, Klassik, Folk und kölschem Liedgut. Wie seinerzeit Paravarotti und Zucchero stimmten Tino Selbach, bekannt als kölscher Tenor, und der Lüneburger Rocksänger Henning Basse ein ergreifendes „Miserere“ an. Die Sängerin Christine Ladda hauchte im Zusammenspiel mit ihrem Duopartner, dem Gitarristen Wulf Hannes Ketteler, die exklusive Wunschliste im „Santa Baby“ nach Art einer Eartha Kitt. Und sie sang im Duett mit Jeannette Marchewka ein romantisches „What a wonderful World“.
Anna Doepke zeigte ihre schöne Stimme im gefühlsgeladenen „Change the World“, und Rockröhre Basse maß sich an Freddy Mercury mit „Thanks God, it’s Christmas“. Dass Basse sich auch auf feinsinnige Interpretationen zum Klang von Geigen und Hörnern des Orchesters versteht, bewies er im Lied „You raise me up“. Gemeinsam erklangen die Stimmen der Mitwirkenden besonders energiegeladen, zum Beispiel bei Liedern wie Bert Kempfert „Winter Wonderland“ oder „Happy Day“, kitschrei arrangiert von Martin Doepke.
Band und Orchester stimmten Stücke an wie das zarte „Merry Christmas, Mr. Lawrence“ oder spielten im schnellen irischen Volkslieder „Toss the Feathers“ ihrem ersten Geiger Sebastian Reimann fetzige Solopassagen zu.
Das Publikum feierte die Interpreten. Das Ensemble bedankte sich mit einem stimmungsvollen „Imagine“ – „John Lennons Botschaft an die Welt“, sagte Doepke. Nach weiterem, minutenlangen Applaus zogen die Musiker den Schlussstrich mit dem fröhlichen Lied „Santa Claus is coming to town“.