20120323 rundschau 450 320Rhein-Erft-Rundschau - 23.03.2012 - Oliver Tripp

"Vorhang auf - Film ab"

Sinfonieorchester spielte populäre Bühnen- und Filmmusik

Kaum war die letzte Fanfare der Blechbläser eines siegreichen Luke Skywalkers nach einem intergalaktischen Rumms des gesamten Orchesters verklungen, brach das Publikum in lauten Applaus aus. Die gesamten fünf Sätze der "Star Wars Suite" hatte es gehört, einmal live dargeboten von einem großen Orchester mit mehr als 70 Musikern. Da hatte sich das Aufbleiben zu später Stunde auch für den zwölfjährigen Daniel gelohnt. Denn den Filmmusiken fieberten er und viele andere junge Zuhörer schon seit dem Verklingen der schönen Stimme der Mezzosopranistin Inga Schäfer vor der Pause entgegen.

"Vorhang auf - Film ab", schon im Titel zur Reihe "Klassik-Kontraste" versprach das Sinfonieorchester der Stadt Bergheim seinem Publikum populäre Melodien und hielt das Versprechen. Henry Mancinis "Pink Panther" tapste zu lautmalerischen Klängen der Holzbläser über die Bühne, und das Oboenspiel der Solistin Angelika Salamon beseelte wohl die Zuhörer, ähnlich den Eingeborenen im südamerikanischen Dschungel, die Pater Gabriel im Film "Mission" mit seiner Musik verzaubert.

"Uns Musikern gefällt es auch, mal etwas anderes zu spielen", kommentierte Moderatorin Susanne Schrage den Ausflug in die Welt der Filmmusik.

Bühnenmusik im weitesten Sinne hatte Dirigent Franz Josef Stürmer für den ersten Teil des Konzertes gewählt. Etwa aus der Bühnenwelt des Barocktheaters. Händels Arien "Mi lusinga" und "Sta nell' ircana" aus dessen Erfolgsoper "Alcina" füllte die Mezzosopranistin Inga Schäfer, reich an Schattierungen, mit Leben, genauso die Cavatina der Rosina aus Rossinis "Der Barbier von Sevilla". Beethovens Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel "Egmont" oder die Ouvertüre zur "Ode auf St. Caecilia" sowie die Zugabe "Over the Rainbow", gesungen von Inga Schäfer, rundeten das Konzert ab. Unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen, sie auf Musik neugierig zu machen und Hörgewohnheiten aufzubrechen, formulierte Susanne Schrage als Ziel der Reihe Klassik-Kontraste.