Kölner Stadt-Anzeiger - 30.11.2010 - Joachim Röhrig
Chor und Orchester harmonierten gut
Streifzug durch die Musikgeschichte
Wenn das Bergheimer Sinfonieorchester zu Beginn der Adventszeit in der Christus-König-Kirche Station macht - und das tut es seit Jahrzehnten immer wieder gern - dann bleibt in dem Gotteshaus meist kaum ein Platz frei. So ließen sich am Sonntagnachmittag erneut mehr als 300 Gäste von dem versierten Großensemble unter Leitung von Franz-Josef Stürmer mit festlichen Klängen auf Weihnachten einstimmen. Auch rund 50 Chorsängerinnen und -sänger der gastgebenden Pfarrgemeinde steuerten einen kurzen, aber eindrucksvollen Part bei.
Der "besinnliche Streifzug durch die Musikgeschichte" begann mit dem Präludium aus Camille Saint-Saens beliebtem Weihnachtsoratorium und führte dann zurück in den frühen Barock: Das Orchester und der Horremer Kirchenmusiker Norbert Trierweiler harmonierten bei zwei selten aufgeführten Stücken des italienischen Komponisten Lodovico Grossi da Viadana trefflich miteinander.
Die erst 16-jährige Sopranistin Emily Dilewski meisterte ihr Solo in der Boxberg-Kantate "Machet die Tore weit" ebenso gut wie die Querflötistinnen Susanne Schrage und Kaja Jungbluth ihre Parts in Vivaldis Konzert für zwei Flöten und Orchester. Folkwang-Studentin Inga Schäfer, normalerweise als Bratschen-Solistin im Bergheimer Sinfonieorchester zu hören, glänzte in der Bach-Kantate "Bereite dich, Zion" auch als Mezzosopranistin.
Nach weiteren Instrumentalwerken von Händel und Gounod kamen dann die Horremer Chorsänger zum Zuge. In ungewohnter Besetzung - der reguläre Kirchenchor und Mitglieder des junge Chores "Crashendo" traten erstmals in einem Konzert gemeinsam auf - führten Sänger und Orchester Ignaz Reimanns kleine Christkindl-Messe auf.