Sonntags-Post - 30.08.2008
Österreich kam ganz groß raus
Die Sindorfer Orgelnacht furh mit P.P. Bachs musikalischem Autobus durch Wien
Gudrun Bonnemann hat ihr talentiertes Händchen wieder unter Beweis gestellt. Bereits zum neunten Mal übernahm die Kantorin die künstlerische Leitung der "Sindorfer Orgelnacht" in der Kirche St. Maria Königin. Unterstützung bekam sie von Franz Josef Stürmer. Mitveranstalter war das Kulturamt der Stadt Kerpen. Nach einer Idee von Walter Bässler und Josef Wieland entstand das "Musikalische und kulinarische Schmankerln aus Österreich".
Das Motto war klar - das Land Österreich. "Wenn wir ein Land auserwählen, dem wir uns widmen, dann bemühen wir uns das Essen und Trinken dieses Landes zu servieren", begründete Gudrun Bonnemann die Kombination aus Musik und Essen.
So wurden Wiener Schnitzel und Würstchen, Kaiserschmarren und Sachertorte zur Orgelmusik mit Werken von Joseph Haydn, Franz Schubert, Georg Muffat wie auch P.P. Bach aufgetischt. Im Mittelpunkt des musikalischen Leckerbissens standen die Mönch-Orgelklänge und die vielfältigen Variationen.
Durch den illustren Abend führte WDR Moderator Dieter Schiffer. Angestimmt von Christoph Hamm an der großen Mönch-Orgel, lauschten die zahlreichen Besucher den Werken von Joseph Haydn bis zu Johann Strauss.
Dem folgte ein Orgelspiel plus - Aufführung mit vier Händen und Chorgesang. Norbert Trierweiler spielte zusammen mit Gudrun Bonnemann. Interessant klangen die Stücke mit Tuba, etwa aus "Wiener Praterklänge" oder "Am Donaustrand". Eine weitere außergewöhnliche Inszenierung folgte mit dem Werk "Der zufriedengestellte Autobus" des Wiener Komponisten P.P. Bach. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich Peter Planyavsky. Planyavsky warjahrelang als Organist am Stephansdom tätig, wurde aber vor allem durch seine parodistischenWerke bekannt, wie mit "Der zufriedengestellte Autobus". Dies ist eine Kantate für Soli, Chor und Orchester.
Das Sinfonieorchester Bergheim, der Chor der Kantorei St. Maria Königin, Tenor Christoph Scheeben, Bass Benjamin Heinen sowie Sopranistin Annabelle Heinen meisterten die Herausforderung dieses ungewöhnlichen Werkes eindrucksvoll. Das Publikum amüsierte sich über die Parodie, in dem eine humorvolle und dramatische Reise eines Touristenbusses durch Wien vorgespielt wurde und vielen Verwicklungen (wie mit der Polizei oder den Grünen) inklusive. Die Vorführung wurde durch eine Diashow und die Moderation untermalt.
"Das war nicht das klassische, was man von der Kirche kennt, sondern eine außergewöhnliche musikalische Vorführung", bemerkte der begeisterte Zuschauer Heinz Abts.