pr 20071120 rs 320 450Rhein-Erft Rundschau - 20.11.2007 - Melanie Nicolai

"Eine sehr schöne Zusammenarbeit"

Chor der Christus-König-Kirche feierte 40. Konzert mit rund 100 Sängern

Für ihr "kleines Jubiläum", ihr 40. Konzert in der katholischen Kirche Christus König, hatten sich die Mitglieder des Chores etwas Besonderes ausgedacht. "Der Chor singt heute das 'Oratorium nach Bildern der Bibel' von Fanny Hensel-Mendelssohn", erläuterte Albert Stürmer, stellvertretender Vorsitzender des Chors der Christus-König-Kirche. Unterstützt wurde der Chor von der Kantorei der Kirche St. Maria Königin Sindorf mit Leiterin Gudrun Bonnemann. Das Sinfonieorchester Bergheim begleitete die Sänger.

Auch Solisten hatte die Gemeinde engagiert. Susanne Schrage begeisterte in der voll besetzten Kirche mit dem "Flötenkonzert D-Dur" von Carl Heinrich Carsten Reinecke. Solosänger waren Ursula Thies (Sopran), Katherine Lewald (Alt), Jens Lauterbach (Tenor) und Hartmut Singer (Bass). Zum Einstieg sangen Chor und Kantorei begleitet vom Orchester "Te Deum" von Wolfgang Amadeus Mozart.

Vor 40 Jahren begann die Zusammenarbeit des Chors der Horremer Gemeinde, der seit 1998 von Norbert Trierweiler geleitet wird, mit dem "Jungen Sinfonieorchester Bergheim". 1986 übernahm Franz-Josef Stürmer, der auch am Sonntag dirigierte, die Leitung des Orchesters. "Es war immer eine sehr schöne Zusammenarbeit", erinnerte sich Albert Stürmer.

So auch bei den Vorbereitungen zum Konzert am Sonntag, bei dem rund 100 Sänger auftraten. "Das heutige Konzert ist auch ein Versuch, eher unbekannte Werke vorzustellen", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Chors. Das "Oratorium nach Bildern der Bibel" sei zu Lebzeiten der Komponistin nie aufgeführt worden, da sich ihr für ein so aufwendiges Werk mit großer Orchester-, Solisten- und Chorbesetzung keine Aufführungsmöglichkeit bot. "Fanny Hensel-Mendelssohn war die Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy", erläuterte Stürmer. Damals sei es jedoch für Komponistinnen schwierig gewesen.

"Für Frauen war das nichts, die konnten und sollten nicht komponieren." So wurde das Stück von Mendelssohn Bartholdys Schwester erst 1984 uraufgeführt. "Und es wird mit ziemlicher Sicherheit zum ersten Mal im Kreis dargeboten", sagte Stürmer. Auch die Noten waren nicht leicht zu bekommen. "Die kann man nicht käuflich erwerben", berichtete Stürmer. "Sie mussten bei einem Institut in Kassel ausgeliehen und wieder zurückgegeben werden."