Symphonische Suite zu „Herr der Ringe - Die Gefährten“

Howard Leslie Shore, 1946 in Toronto geboren, begann beim Fernsehen, zuerst als Saxophonist in der Band „Lighthouse“ für die NBC-Show „Saturday Night Live“. Von 1975-80 leitete er die Band. Eigene Stücke schrieb er, seit er 10 war. An den Filmregisseur David Cronenberg, den er aus Toronto kannte, trat er heran, weil er unbedingt mit Orchester arbeiten wollte. Aus der ersten Zusammenarbeit 1979 für „Die Brut“ wurden 15 Filme. Noch wichtiger wurde für ihn die Arbeit mit Peter Jackson, vor allem der „Herr der Ringe“-Zyklus. Das klingt nicht zufällig nach Wagners „Ring des Nibelungen“. Der Schöpfer der Romanvorlage John Ronald Reuel Tolkien war Professor für Altenglisch in Oxford und Spezialist für altnordische Literatur und germanische und keltische Kulturen. Er erfand seinen Fantasie-Kosmos 1937-49, da gab es reichlich Anregung in der Realität. „Mittelerde“, das “Auenland“ (The Shire), die „Orks“ und der böse „Sauron“ sind nicht schwer zu entschlüsseln. Der Transport in die Fantasie-Welt schafft Distanz und lässt Platz für den Humor, mit dem sich das Furchtbare besser aushalten lässt. Für Howard Shore lag es da nahe, die Leitmotivtechnik in Wagners Rheingold genau zu studieren. „Meine Musik ist ein Abbild von Tolkiens Welt, und die Bilder von Peter Jacksons Film sind in gewisser Weise unauslöschlich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten Menschen diese Bilder vor sich sehen, wenn sie im Konzertsaal sitzen und die Musik hören ...

Film ist ein flüssiges Medium, die Spule dreht sich, alles drängt voran und man möchte doch, dass die Musik diese Bewegung aufnimmt. Das geht am besten, wenn die Filmmusik live eingespielt wird.“ Dabei war Shore immer aufgeschlossen für Experimente, arbeitete schon früh mit Musikcomputern und elektronischen Klängen. Besonders schätzt er den Japaner Toru Takemitsu, aber auch die großen Filmmusik-Kollegen Nino Rota, Georges Delerue und Bernard Herman. „Ich bin stolz, Teil dieser Tradition zu sein.“ Er schreibt auch klassische Stücke: z. B. 2010 für Lang Lang das Klavierkonzert „Ruin and Memory“ und 2012 ein Cellokonzert „Mythic Gardens.“