Slavischer Tanz op. 46 Nr. 8

Simrock verlegte 1878 die „Slawischen Tänze“ op. 46 (nach dem Vorbild von Brahms „ungarischen Tänzen“) für Klavier zu 4 Händen. Anders als Brahms benutzte Dvorák aber keine vorgefundenen Melodien, sondern erfand einen eigenen tschechischen Volkston: „Nur der ist ein echter Komponist, der etwas Originales schafft“. Die Stücke hatten überwältigenden Erfolg, der Dvorák aber nur ein Pauschalhonorar von 300 Mark einbrachte. Daher machte er sich gleich an die Einrichtung für großes Orchester.

Der Tanz Nr. 8 ist ein schneller Furiant, ein „Zwiefacher“, der zwischen geradem und ungeradem Takt wechselt. 1-2, 1-2, 1-2, 1-2-3, 1-2-3 usw.

Dvoráks viele Opern sind auch heute noch außerhalb seiner Heimat zu Unrecht wenig bekannt. Seine großartigen sinfonischen Dichtungen hört man selten, von den Sinfonien nur die späten, besonders natürlich die 9. „Aus der Neuen Welt“. Nach Amerika kam er durch die reiche Mäzenin Jeannette Thurber, die in New York ein Konservatorium nach Pariser Vorbild gründen wollte. Dafür brauchte sie einen namhaften Direktor, der schon Erfahrung mit der Schaffung einer nationalen Musik hatte. Sie bot ihm ein märchenhaftes Gehalt. Dvoráks Amerika-Eindrücken verdanken wir eine Reihe epochemachender Werke. Letztlich fehlte ihm aber die Heimat und als wegen einer Wirtschaftskrise das Gehalt teilweise ausblieb kehrte er nach Prag zurück. Jetzt international hochgeehrt, übernahm er die Leitung des Prager Konservatoriums. Er starb 1904.