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Rhein-Erft-Rundschau - 26.10.2015

Paukenschlag mit Sahne

Sinfonieorchester Bergheim servierte Grillen, Tango und Kuchen zur Kaffeezeit im Soziokulturellen Zentrum

"Wir mussten nicht nur passende Stücke aussuchen, sondern auch Kuchenrezepte." Susanne Schrage,, Flötistin und Orchestervorstand des Sinfonieorchesters Bergheim, freute sich, dass sich die Suche gelohnt hat: Die beiden Kaffeekonzerte im Soziokulturellen Zentrum waren nahezu ausverkauft.

Gelohnt hat sich die Suche auch, weil es dem imposanten Ensemble um Dirigent Franz-Josef Stürmer gelungen ist, originelle Werke und Besetzungen zu Selbstgebackenem zu servieren. Kuchen, Kaffee und Schlagsahne musste jedoch bis zur Pause warten. Zuvor war der Paukenschlag aus Haydns gleichnamiger 94. Sinfonie an der Reihe. Mit dem langsamen, kultiviert aber nicht ohne Spaß vorgetragenen zweiten Satz begann das Konzert mit dem vollen, über 50 Musiker zählenden Orchester.

Das machte jedoch andere als Kurkonzert-Mucke. Konzentriert und profiliert spielten sie das bekannte Klassik-Sahnestück. Beim berühmten Paukenschlag – den tatsächlich das ganze Orchester markant ins elegante Piano rammte – wurde es klanglich etwas eng im Saal. Dafür hatte das Publikum beste Gelegenheit, aus weniger als zwei Metern Geiger und Cellisten bei der Arbeit zuzuschauen.

Erst am Ende kamen alle Musiker wieder auf der Bühne zusammen. Kreislers bissig-heitere Lieder "Triangel" und "Der Musikkritiker", arrangiert von Orchestermitglied Thomas Heyn und keck gesungen von der Mezzosopranistin Daniela Brosenius, bildeten den amüsanten Orchesterbeschluss der Tafelmusik.

Dazwischen gab es roiginelle Besetzungen und seltene Stücke zu hören. Etwas die Grillensinfonie von Telemann. "Die hat nichts mit Gegrilltem zu tun. Eher mit den Tieren oder mit dem alten Wort für üble Laune", erläutert Heyn. Das kleieste und größte Instrument des Orchesters, Piccoloflöte (Susanne Schrage) und Kontrabass (Heyn und Georg Klinkenberg) teilten sich die Soloparts. Die Flöte, sekundiert von Oboe und Klarinette, keckerte aufgeweckt, die Kontrabässe wirkten im schärfstmöglichen Kontrast bärtapsig, dennoch erstaunlich agil im grummelnden Laufwerk.

Dazu gab es, neben Aprikosen-Mascarpone-Kuchen, Schwarzwälder-Kirsch-Torte, Mandarinen-Mandelkuchen und Philadelphia-Beeren-Torte, eine brasilianische Komposition (Villa-Lobos) für zehn Celli und Mezzosopran-Solo. Brosenius sang das Lied ohne sinnvolle Worte mi viel Gefühl und in allen Lagen rundem Ton. Auch Werke aus dem vergangenen Jahrhundert für Bläserquintett, und für Flötenquartett sowie ein knackiger Tang ("Hola Pachelbel") wurden geboten.

Nächster Probentermin

    27 Apr 2024

    Probe 15:00 - 18:00

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